Jens Köstler
Therapien und Behandlungen
Physiotherapie
Sind natürliche Bewegungsabläufe gestört, kann das viele Ursachen haben: Verletzungen, Alterserscheinungen oder auch eine Verkrümmung der Wirbelsäule (Skoliose). In all diesen Fällen kann Physiotherapie (Krankengymnastik) helfen und zu einer Verbesserung führen. Gelenke können wieder bewegt und Muskeln gekräftigt werden. Entlastende Hilfestellungen lindern Schmerzen und machen Alltagsbewegungen wieder möglich.
Osteopathie
Die Osteopathie gehört zu der medizinischen Disziplin, bei der die diagnostischen, manuellen und therapeutischen Vorgehensweisen bei Funktionsstörungen, die durch Mobilitätsverlust auftreten, stets Priorität haben. Sie basiert immer auf dem Wissen über anatomische und physiologische Funktionsweisen und ist somit eine ganzheitliche Behandlungsmethode.
Die Systeme im einzelnen sind:
- das parietale System (Skelett- und Muskelsystem)
- das viscerale System (innere Organe)
- das cranio-sacrale System (Verbindung zwischen Schädel und Kreuzbein durch die Hirnhäute)
Nicht immer sind Symptome in einem betroffenen Segment die Ursache für eine Erkrankung. Sie können auch in einem ganz anderen Segment manifestiert sein. Wichtig ist, dass stets die Ursachen der Beschwerden erkundet und nicht nur die Symptome behandelt werden. Ein Beispiel: Rückenschmerzen können von einer funktionsuntüchtigen Niere ausgehen. Fazit: Alle 3 Systeme beeinflussen sich gegenseitig!
Bei einer osteopathischen Behandlung arbeitet ein Therapeut nur mit seinen Händen. Diese rein manuelle Behandlungsmethode bezweckt:
- die Wiederherstellung der physiologischen Mobilität
- die Verbesserung der Einheit des neurologisch-lymphatischen Systems
- die Verbesserung der Stoffwechselvorgänge von restrektivem Gewebe
Die osteopathischen Behandlungsmethoden haben zum Ziel, die Selbstheilungskräfte im Körper zu aktivieren.
Cranio-sacrale Therapie
Die cranio-sacrale Behandlung beruht auf Grundlage der Verbindung zwischen Schädel und Kreuzbein durch das Rückenmark, sowie das Zusammenspiel beider Systeme. Durch diese sanfte Behandlungstechnik können vegetative Disregulationen positiv stimuliert werden.
Manuelle Therapie
Die manuelle Therapie wird zur Behandlung von Funktionsstörungen des Bewegungsapparates (Wirbelsäule, Muskeln, Nerven) aber auch zur Behandlung anderer vielfältiger Beschwerden (z. B. Magen-Darm Beschwerden, Menstruationsschmerzen, Depressionen, u. a.) in Anwendung gebracht. Nach der Diagnostik des Arztes bespricht der Physiotherapeut, der für diese Art der Therapie eine Zusatzausbildung absolvierte, zusammen mit dem Patienten das Behandlungsspektrum. Die Wirkungsweisen der manuellen Therapie sind vielfältig. Spezielle Massage- und Grifftechniken können muskuläre Verspannungen und Dysbalancen, hervorgerufen durch Fehlbelastungen, weitestgehend beseitigen, schmerzfreie Bewegungen sind wieder möglich.
Manuelle Lymphdrainage
Das Lymphgefäßsystem, ein Nebenschluss des großen Körperkreislaufs, transportiert als unser „internes Schifffahrtsnetz” die Abfallprodukte des Stoffwechsels und Wasser aus dem Gewebe in die Blutgefäße zurück. Weist das Lymphgefäßsystem Funktionsstörungen auf, staut sich Wasser im Gewebe, es kommt zu Schwellungen, den sogenannten Ödemen. Obwohl erste medizinische Erkenntnisse über das Lymphsystem aus dem 16. Jahrhundert stammen, wurde die moderne Lymphdrainage erst in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts von dem dänischen Arzt Dr. Vodder entwickelt. Unter der manuellen Lymphdrainage versteht man den Abtransport von gestauter Gewebeflüssigkeit über die Lymphgefäße mit ihren Knoten in das venöse Gefäßsystem des großen Körperkreislaufs. Hierzu wendet der Therapeut spezielle Grifftechniken an. Das vorliegende Krankheitsbild (z. B. Rheumatische Erkrankungen, Verletzungen, Krebspatienten bei denen Lymphknoten entfernt wurden, Chemotherapie-Patienten) bestimmt eine festgelegte Reihenfolge der rhythmisch-kreisförmigen pumpenden Griffe des Therapeuten. Leichter Druck der Hände bewirkt den Transport der Gewebeflüssigkeit zurück in das Blutgefäßsystem, Beschwerden durch Lymphödeme werden gelindert.
Propriozeptive Neuromuskuläre Fazilitation (PNF)
Im Körper eines Menschen, speziell in Muskeln, Sehnen und Gelenken, befinden sich Rezeptoren (Propriorezeptoren) die ihm ermöglichen, Informationen über Haltung und Bewegung aufzunehmen und diese über Nervenbahnen zum Gehirn weiter zu leiten.
Durch spezielle Techniken stimuliert der Therapeut die Motorik des Patienten, die das Ziel haben, Bewegungsmöglichkeiten, Stabilität und Ausdauer zu verbessern, bzw. Ermüdungserscheinungen zu reduzieren.
Cranio-mandibuläre Behandlung
Unterschiedliche Ursachen können zu einer Dysfunktion des Kiefergelenkes führen. Folgende Symptome sind in der Regel erkennbar:
- Knacken und Schmerzen beim Kauen
- Schwindel, Gleichgewichtsstörungen
- Ohrengeräusche (Tinitus), Ohrenschmerzen
- Nackensteifheit (muskulärer Hartspann)
- Probleme beim Öffnen und Schließen des Mundes (Occlusionsstörungen)
Um eine optimale Therapie zu erreichen, wird ein umfassender Befund in Zusammenarbeit mit Fachärzten (Zahnmedizinern, Orthopäden und HNO-Ärzten) erhoben. Grundlagen der manuellen Therapie fließen in das für Sie speziell zugeschnittene, ganzheitliche Behandlungsspektrum ein.
Skoliose-Behandlung
Unter einer Skoliose versteht man eine teilstrukturelle Seitverbiegung der Wirbelsäule. Es gibt unterschiedliche Skoliosearten, z. B. angeborene, neurogene, myogene (ausgehend vom Rückenmark), durch Stoffwechselerkrankungen hervorgerufene und die idiopathitische (80-90% aller Fälle), welche ohne erkennbaren Grund vor dem Einsetzen der Skelettreife auftritt. Um beispielsweise einen späteren Rippenbuckel zu verhindern, ist der Therapeut bemüht, durch gezielte, manuelle Trainingstherapien einer fortschreitenden Krümmungszunahme und Schmerzen entgegen zu wirken.
Migräne-Behandlung
Neurologische, vaskuläre (gefäßbedingt), orthologische, psychosomatische sowie noch nicht erkannte Ursachen können periodisch auftretende Spannungskopfschmerzen mit unterschiedlichen Begleiterscheinungen zur Folge haben. Um die Anfallsintervalle verlängern zu können, setzen wir, ausgehend von der Ursache, unterschiedliche, ganzheitliche Behandlungstechniken und -methoden ein.
Beckenbodentraining
Bei fast allen Frauen nach den Wechseljahren und auch bei denen, die Kinder geboren haben, tritt mit zunehmendem Alter eine Gebärmutter- und Scheidensenkung unterschiedlichen Grades auf. Grund dafür ist eine verringerte Festigkeit der Bänder, die die inneren weiblichen Genitalorgane im Bauchraum fixieren. Dieses führt zu einer Lageveränderung des Uterus (Gebärmutter) und oder der Vagina (Scheide) mit dem umgebenden Gewebe. Der Beckenboden, bestehend aus Muskeln und Bindegewebe, verschließt nach unten das kleine Becken. Bei einer Senkung des inneren Genitalapparates kommt es zu einem ständigen Druck auf den gesamten Beckenboden. Scheide, Harnröhre und Mastdarm (Rectum) passieren den Beckenboden, Schwachstellen führen zu unterschiedlichen Symptomen, so z. B.: Druckgefühl, Schmerzen im Unterleib, Rückenschmerzen, Blasenentleerungsstörungen, Inkontinenz, Harnwegsinfektionen, Scheidenentzündungen, Prolaps (Scheide und Uterus stülpen sich nach außen).
Der Physiotherapeut kann mit gezielten Trainingsprogrammen (Spannungs- und Entspannungsübungen) die Muskulatur des Beckenbodens stärken. Gute Erfolge erreicht man nach Geburten, leichter Inkontinenz oder angeborener Bindegewebsschwäche. Häufig leiden diese Patienten auch unter einer Schwäche der Bauch-, Rücken-, Bein- und Fußmuskulatur. Der Therapeut aktiviert ganze Muskelketten.
Kinder mit einer Nocturie (Bettnässer), bei denen anatomisch-physiologische Dysfunktionen die Basis dieser Erkrankung sind, sind Patienten, denen mit speziellen Übungsprogrammen, die im häuslichen Bereich absolviert werden können, geholfen werden kann.
Funktionale Trainingstherapie/Personal-Training/Rückenschule
Funktionelles Training ist ein ganzheitliches Training für Körper, Geist und Gesundheit. Im Vordergrund steht das Training der Rumpfstabilisatoren, der Koordination und der Balance. Kraft und Ausdauer, Mobilität und Dehnbarkeit werden durch funktionelle Trainingstherapien gleichermaßen erreicht. Jede Kette ist so stark wie ihr schwächstes Glied. Im Rahmen des Personal-Trainings gehen wir auf Ihre individuellen Bedürfnisse und Anforderungen ein. Wir erstellen für Sie ein effektives, leicht zu erlernendes und selbstständig (zu Hause oder im Büro) durchzuführendes Trainings- und Übungsprogramm. Erfolge sind innerhalb kurzer Zeit spürbar.
Massage
Massage ist eine Behandlungsmethode der Physiotherapie. Durch die Anwendung bestimmter Handgriffe werden Haut und hautnahe Weichteile wie Muskulatur, Bindegewebe und Periost (Knochenhaut) mechanisch stimuliert, Verspannungen gelöst und die Funktion der inneren Organe sowie die Psyche positiv beeinflusst.
Fango, Heiße Rolle und Kryotherapie
Fango (Heilschlamm) und die Heiße Rolle (heiße, feuchte Tücher) sind physiotherapeutische Hilfsmittel, die eine lokale, segmentale Erwärmung bewirken und somit Stoffwechselprozesse anregen. Diese lassen die Muskulatur entspannen und heben das persönliche Wohlbefinden.
Die Krytherapie (Eistherapie) wird nach unterschiedlichen Verletzungen (z. B. Sport- und Unfallverletzungen sowie postoperativen) bei Schwellungssymptomatik eingesetzt.
Elektrotherapie
Unter Elektrotherapie versteht man den Einsatz von Strom in Medizin und Physiotherapie. Gleich- und Wechselströme mit festgelegter Spannung fließen mittels Elektroden über die Haut in den Körper. Bei einer Iontophorese werden Medikamente über die Haut zu den zu behandelnden Geweben transportiert. Hier spielt die elektrische Ladung der Wirkstoffe im elektrischen Feld der Gewebe eine entscheidende Rolle. Weiterhin können zum Beispiel nach Unfällen und Erkrankungen Nerven verletzt werden, die für die Stimulation von Muskeln verantwortlich sind. Um einer Atropie der Muskulatur und auch Schmerzzuständen entgegenwirken zu können, kann beispielsweise mit geringen Stromimpulsen – Reizstrom – ein gutes Ergebnis erzielt werden. Je nach Schädigung der oder des Nerven reagieren die Muskeln sehr unterschiedlich auf die zur Verfügung stehenden Stromarten.
Um diesbezüglich optimale Behandlungsergebnisse erreichen zu können, teilen wir den behandelnden Ärzten unsere Beobachtungen bei der Therapie mit und setzen das Ergebnis im Behandlungskonzept um.